Nahe Malagas Küste liegt ein verträumter Ort namens Frigiliana. Mehrfach wurde das malerische Bergdorf in der Sierra de Almijara bei dem Wettbewerb „Verschönert euer Dorf“ ausgezeichnet. Frigiliana ist daher ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen. Die Bewohner widmen sich liebevoll der Pflege ihres Dorfes. Jedes Jahr wird frisch geweißelt, die Blumentöpfe in den idyllischen Innenhöfen und auf den Balkonen neu arrangiert. An den Hauswänden weihen hübsche Kachelbilder in die Geschichte des Dorfes ein. Das Hauptthema sind die Aufstände der Morisken 1568 bis 1570, die alljährlich beim Dorffest mt Begeisterung nachgespielt werden.
Auch durch seine schöne Lage auf einem Hügel besticht Saloprena.
Der Ort selbst hat rund 10000 Einwohner und hat das Glück, dass er nicht direkt mit Hotelburgen verschandelt worden ist, sondern dass man die Bettenburgen etwas abseits der eigentlichen Stadt erbaut hat, direkt am Strand, was den Ort bei Badeurlaubern sehr beliebt macht. Die Strände sind sehr weitläufig, dadurch auch nicht recht überfüllt, nicht einmal in der Hochsaison.
Spanien hat generell das Glück über eine enorm lange Küstenlinie zu verfügen, Allein schon die Küste Andalusiens ist 400 Kilometer lang, insgesamt hat Spanien mehrere tausend Kilometer Küste. Der Badetourismus hat allerdings hier in den letzten Jahren etwas gelitten, einerseits durch die zunehmende Verbauung, die der Schönheit nicht zuträglich ist, andererseits locken Reiseveranstalter mit Billigstangeboten nach Fernost und ziehen einen sehr großen Teil der Badefreudigen Touristen aus Europa ab.
Sehenswert im Ort selbst ist das Castillo, der Aufstieg ist allerdings etwas mühsam, wird aber mit einem herrlichen Blick belohnt. Das Kastell zählte zu den letzten Bastionen des Nasridenreiches von Granada. Erst 1489 gelang es den katholischen Königen Salobrena einzunehmen.
Umgeben wird der Ort von einer fruchtbaren Ebene in der in erster Linie Zuckerrohr angepflanzt wird, das einst von den Arabern eingeführt wurde. Vom Aussehen ähnelt es dem Bambus oder Mais oder jeder anderen einkeimblättrigen Pflanze. Die Halme können einen Durchmesser von bis zu 5 cm und eine Höhe von bis zu 4 m erreichen.
Der Anbau des Zuckerrohrs geschieht über Stecklinge. Halmstücke aus dem unteren Bereich der „Zuckerrohrhalme“, die zwei bis vier Knoten aufweisen, werden je nach Technisierungsgrad entweder manuell oder maschinell reihenweise dicht hintereinander in den Boden gelegt und angehäufelt, sodass die Halmstücke leicht mit Boden überdeckt sind. Nach kurzer Zeit (ein- bis zwei Wochen) treiben die Stecklinge aus, d. h. sie bilden Wurzeln und treiben an den Augen neue Halme (Rohre) aus.
Rund 3 bis 4 Monate Wachstumszeit benötigt der Bestand bis zum Reihenschluß. Die erste Ernte, das Schneiden des Rohrs, kann 9 bis 24 Monate nach dem Auspflanzen erfolgen. Noch immer wird hier das Zuckerrohr in einer Fabrik, die aus dem Jahre 1860 stammt verarbeitet.
Der Erntezeitpunkt richtet sich nach Zuckergehalt und Reifegrad. Die Halme werden direkt über dem Boden und in einer Höhe unter dem zuckerlosem Blattapparat abgeschnitten. Die “Halmstümpfe” schlagen wieder aus und nach weiteren 12 Monaten kann die nächste Ernte geschnitten werden. Bis zu 8 Ernten können auf einem Zuckerrohrfeld wachsen. In Indien beträgt die Nutzungsdauer z. B. 2 Schnitte, in Brasilien dagegen 5 Schnitte. Eine Zuckerrohrpflanze kann bis zu 20 Jahre alt werden.
An Malagas Küste war das Zuckerrohr schon während der Römerzeit bekannt, es erfuhr eine weitere Verbreitung durch die Mauren, Araber und reiste mit der entstehenden Plantagenwirtschaft der Spanier nach Südamerika. Der Geschichte des Zuckerrohrs wird sich ein Musuem, das in einer aufgelassenen Zuckerfabrik entstehen soll, widmen.
Die Geschichte des Zuckerrohrs begann um das 5. Jahrhundert vor Christus im südasiatischen Raum, wo die Pflanze als ursprünglich heimisch gilt. Durch Handel an Malagas Küste und durch die Soldaten Karl des Grossens gelangte diese Pflanze um das 1. Jahrhundert nach Christus allmählich in den Nahen Osten. Man entdeckte, dass Zuckersaft, wenn er kristalliert, viel länger haltbar ist und so auch leichter zu transportieren ist. Neben der schwierigen Verarbeitung, war Zucker um diese Zeit sehr rar und kostete den Mittelstandsbürger für ein Kilo zwei volle Monatslöhne. Erst sehr viel später sollte die dazumals einzige zuckerliefernde Pflanze ihre Reise nach Brasilien in die um 1500 neugewonnenen Kolonien der Spanier antreten und dort Fuß fassen. Mehr zu Malaga.